Seminararbeit

The following text was written by me for a Seminararbeit. It's only aviable in German.

Evoke Seminararbeit

1 Einleitung

1.1 Das Online-Planspiel Evoke
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Online-Planspiel Evoke. In ihm gilt es wöchentlich sowohl Quests, als auch Missionen zu erfüllen.

1.1.1 Das Comic
Einleitend gibt es jede Woche ein Comic, dass die Geschichte von einer kleinen Gruppe von Aktivisten erzählt. Diese heißen Evoker und arbeiten im Verborgenen. Dabei haben sie nur eine Aufgabe: Die Welt nachhaltig zu verändern und vor Katastrophen zu schützen. Dafür reisen sie direkt in die Krisengebiete. Das Besondere an ihnen ist, dass sie nicht nur versuchen eine schnelle Lösung für die Probleme zu finden, sondern auch ein wiederholtes Auftreten dieser zu verhindern. Zu diesem Zweck binden sie die Bevölkerung ein und versuchen Wissen zu vermitteln und Ideen weiterzugeben.

Jedoch haben sie es oft nicht leicht mit ihrem Vorhaben. Regierungen nehmen nur zögerlich die Hilfe von Evokern an, um ihr Image zu wahren. Hinzu kommt, dass sie sehr oft in der Bevölkerung gegen Ignoranz und vorschnelles Handeln ankämpfen müssen. Jedoch finden sie immer eine Lösung für die Probleme und fühlen, dass sie immer wieder aufs Neue etwas mit ihren Anstrengungen erreichen.

Weiterhin gibt es im Comic eine Gruppe von Bürgerjournalisten, die sich Citizen X nennt. Diese versucht so schnell wie möglich schnelle Schlagzeilen zu machen und alles aufzudecken. Jedoch werden dabei auch viele Fehlinformationen und Gerüchte ins Netz gestellt. Dadurch, dass jeder auf der Jagd nach der neusten Sensation ist und jeder die erste neue Schlagzeile verbreiten will, werden Konsequenzen als solche völlig außer Acht gelassen.

In Episode 009 verbreitet Citizen X viele Gerüchte. Dies führt dazu, dass Bürger verunsichert werden und sich eine Krankheit weiter verbreiten kann. Dadurch sind die Evoker gezwungen ihre Tarnung aufzugeben und das Evoker-Informationsnetzwerk der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Hier können sich Bürger direkt an Ärzte wenden, ohne sich über Fehlinformationen Sorgen zu machen. Dies stellt auch auch das Ende der Geschichte der ersten Runde dar.

1.1.2 Die Quests
Insgesamt gibt es zehn Quests zu erfüllen. Diese sind so aufgebaut, dass man nach und nach sein eigenes Profil mit Informationen über sich selbst füllt. So wird sowohl nach dem Namen, der Beschäftigung und den Sprachen, die man sprechen kann, gefragt, als auch, worin man besonders gut ist und was man selbst in der Welt bewegen kann und möchte. Damit wird bezweckt, dass man über sich selbst nachdenkt und sich generell Gedanken zu den unterschiedlichen Themen macht.

So gibt es auch Aufgaben, in denen man sein eigenes Evoker-Team zusammenstellen oder sein eigenes Logo kreieren soll. Die Quests geben dem Mitspieler im Laufe der Zeit mehr und mehr das Gefühl, dass er wirklich ein Evoker ist und erreichen dadurch, dass er sich mit den Evokern der Comics identifizieren kann.

1.1.3 Die Missionen
Die Missionen setzen sich aus drei Teilen zusammen: LEARN, ACT und IMAGINE. Zu jeder Mission gehören ein Thema und eine Missionsbeschreib***. Generell muss man in den Missionen etwas ausarbeiten und als Antwort entweder etwas auf dem persönlichen Blog posten, ein Bild hochladen oder ein Video verknüpfen.

1.1.3.1 Der LEARN-Teil
Der LEARN-Teil umfasst in der Missionsbeschreib*** oft Geschichten, Blogs, Videos oder andere Informationsquellen, die an das Thema der aktuellen Mission heranführen sollen. Dabei gilt es, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, Ideen zu entwickeln und über das erlangte Wissen in seinem persönlichen Blog zu berichten.

1.1.3.2 Der ACT-Teil
Im ACT-Teil soll man etwas erarbeiten oder eine Aufgabe wirklich aktiv durchführen. Zum Beispiel soll man ein lokales Projekt unterstützen oder online für ein Projekt etwas spenden. Anschließend hat man wieder die Aufgabe, über seine Erfahrungen zu berichten.

1.1.3.3 Der IMAGINE-Teil
Im IMAGINE-Teil geht es darum, dass man eine Idee oder auch eine Vision entwickelt. Dabei beginnt oft die Missionsbeschreib*** mit Worten wie „It is 2020 and you …“. An diese Aufgaben soll man mit viel Fantasie herangehen und kreativ über die gelernten Dinge nachdenken.

1.1.4 Das Profil
In dem Profil werden alle erfüllten Quests und Missionen, sowie hochgeladene Fotos und Videos, die Freundesliste und die Kommentare von anderen Mitspielern angezeigt.

1.1.4.1 Die Statusanzeige
In der Statusanzeige kann man sehen, welche Quests und Missionen der Spieler schon erledigt hat. Dabei werden noch nicht erfüllbare Aufgaben grau, erfüllbare Aufgaben schwarz und erfüllte Aufgaben grün dargestellt.

1.1.4.2 Die Achievements
Es gibt sechs Achievements, die man erreichen kann [evoke2]:
• Erledige deine erste Mission.
• Erfülle alle drei Teile einer einzelnen Mission.
• Erhalte insgesamt 100 Punkte für die Evoke-Powers.
• Erhalte 100 Punkte einer einzelnen Evoke-Power.
• Deine Mission oder deine Quest war eine von Alchemys Favoriten.
• Erfülle eine geheime Aufgabe von Alchemy.

Wenn eines der Ziele erreicht wird, wird das entsprechende Symbol im Profil farbig.

1.1.4.3 Die Evoke-Powers
Sobald man einen Missionsteil erfüllt, kann man einmalig für sich selbst einen Punkt in sogenannte Evoke-Powers stecken. Auch andere Mitspieler, die die Blogposts lesen, können einem Punkte geben. Es gibt insgesamt zehn verschiedene Evoke-Powers, unter anderem Vision, Kreativität und Wissensweitergabe. Das ganze dient dazu, dass man einen Überblick erhält, welche Stärken man hat.

1.1.4.4 Origin Story
In diesem Abschnitt sieht man die Quest-Antworten.

1.1.4.5 Evidence Log
In diesem Abschnitt sieht man die Blogbeiträge zu den einzelnen Missionsteilen.

1.1.4.6 Die Freundesliste
In der Freundesliste werden alle Freunde aufgeführt, die man Online kennengelernt hat.

1.1.5 Die Leadercloud
In der Leadercloud findet man verschiedene Rankings der Spieler. Sie stellt sozusagen eine Highscore dar.

1.2 Ziel des Spiels
Ziel des Spiels ist es, dass man sich Gedanken über die Probleme dieser Welt macht und sich genauer über andere Länder und Völker informiert. Des Weiteren sollen auch aktiv Ideen zur Lösung dieser und weiterer Probleme gefunden werden. Angesprochen werden in den einzelnen Missionen folgende Themen [evoke3]:
• Social Innovation
• Food Security
• Power Shift
• Water Crisis
• The Future of Money
• Empowering Women
• Urban Resilience
• Indigenous Knowledge
• Crisis Networking
• What Happens Next?

All diese Themen sind Probleme, die in der realen Welt wirklich vorkommen. Durch das Planspiel erfährt man überhaupt erst von diesen Problemen und lernt etwas über die Projekte, die ins Leben gerufen worden sind, um eben jene zu lösen.

Das letzte Thema zielt darauf ab, welche Dinge beim Evoke Online-Planspiel verbessert werden können, was beibehalten werden sollte, wie die Geschichte weiter gehen soll und welche Themen in der nächsten Runde angesprochen werden sollten. Damit ist es als Feedback an das Spiel zu verstehen.



2 Erfahrungen

2.1 Positive Erfahrungen
(Punkte 1 und 7 in der Aufgabenstellung)
Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass das Spiel einen sehr guten Einstieg bietet. Vor allem die erste Mission, die größtenteils als Tutorial dient und den neuen Benutzer erst einmal an die einzelnen Missionen heranführt, aber auch die Quest, die erst einmal darin besteht sich vorzustellen, sind gelungen und überfordern den Benutzer nicht.

Was auch gerade am Anfang sehr hilfreich war, waren die Videos, die einen stimmungsvollen Einstieg in die Welt von Evoke gegeben haben. Und natürlich haben auch die Comics viel zur Atmosphäre beigetragen. Dabei haben sie nicht nur die spannende Geschichte erzählt, sondern selbst auch einige Ideen zur Lösung von Problemen mit eingebracht. Diese meist futuristisch angehauchten Ideen haben bei mir ein recht großes Interesse geweckt.

Was ich auch immer recht gelungen fand, war die Art, wie die Missionen beschrieben wurden. Es wurden immer sehr viele Informationen bereitgestellt und auch Hilfestellungen gegeben. Weiterhin waren die Beispiele gut gewählt und dienten als sehr gute Informationsquellen für weiteres Recherchieren.

Auch die Idee, dass die Mitspieler ihre Lösung direkt unter die Aufgabenstellung posten können, war sehr gut. Dadurch konnte man sich einige Ideen einh***n, die bei der Entwicklung der eigenen Lösung sehr geholfen haben.

Die Aufgaben an sich waren meiner Meinung nach weder unfair schwer, noch zu leicht zu erledigen. Dadurch kam weder Frust, noch Langeweile auf. Das war auch der Grund, warum ich nicht nur die Pflichtaufgaben (10x Quest, 10x LEARN, 2xACT), sondern auch alle anderen gestellten Aufgaben erfüllt habe. Insgesamt hat mir das Planspiel sehr viel Spaß gemacht.

2.2 Negative Erfahrungen
(Punkte 2 und 8 in der Aufgabenstellung)
Negative Erfahrungen waren beim Spielen von Evoke vor allem, dass nur wenige meiner Beiträge kommentiert wurden. Dadurch verlor das Feature der Evoke-Powervergabe ein wenig an seinen Reiz. Auch nahm es mir die Lust, anderen Mitspielern diese Punkte zu vergeben.

Des Weiteren waren die Achievements zwar anfangs noch recht witzig, aber nachdem ich drei hatte, wurde auch dieses Feature recht schnell langweilig. Dies liegt vermutlich auch daran, dass es zu wenige Ziele zu erreichen gibt. Außerdem ist die zeitliche Lücke zwischen dem Erreichen der ersten drei und dem Erreichen der letzten drei zu erreichenden Ziele einfach zu groß.

Ein weiterer Punkt, der mir negativ aufgefallen ist, ist die Leadercloud. Dadurch, dass das Ranking überhaupt nicht im Profil auftaucht und auch sonst kein Bezug auf das Ranking genommen wird, ist es ziemlich unwichtig. Es gibt keinen Grund, dass man sich anstrengt. Höchstens die Evoke-Powerpunkte und die Achievements, sowie die erfüllten Aufgaben sind ein wirkliches Indiz dafür, ob ein anderer Spieler besser ist als man selbst.

2.3 Besonderes Ereignis
(Punkt 6 in der Aufgabenstellung)
Ein besonderes Ereignis, dass mir im Gedächtnis geblieben ist, war, als einer meiner Beiträge kommentiert wurde. Dieser Beitrag war auch von all meinen Beiträgen der einzige, der kommentiert wurde. Dadurch war ich sehr überrascht, aber auch höchst erfreut, als das geschah. Ich habe mir dann auch gleich die Profile der Kommentatoren angeschaut.

Von da an habe ich mindestens einmal täglich in all meine Beiträge geschaut um zu sehen, ob ein weiterer Beitrag von mir kommentiert wurde.



3 Feedback
3.1 Verbesserungsideen
(Punkte 3, 4 und 5 in der Aufgabenstellung)
3.1.1 Verbesserung der Motivation
Die Motivationskurve lange im positiven Bereich zu halten, ist immer der schwierigste Teil bei Spielen. Evoke macht dies meiner Meinung nach jedoch schon sehr gut.

Ein großes Problem ist natürlich, dass man die Mitspieler dazu animieren muss, die Beiträge von anderen Mitspielern zu lesen, zu kommentieren und zu bewerten. Dadurch, dass der bewertende Spieler keine Belohnung bekommt, hat eine solche Aktion einen nur sehr geringen Anreiz. Höchstens in der Leadercloud könnte man vielleicht irgendwann einen Platz aufsteigen.

Dies bringt mich auch zu einer weiteren Verbesserungsidee. Das Ranking sollte mehr in das Profil eingebunden werden. Vielleicht könnten dort zum Beispiel die Namen derjenigen stehen, die im Ranking einen Platz vor einem und einen Platz hinter einem stehen. Dadurch kommt ein Wettkampfeffekt zustande.

Was ich mir auch sehr interessant vorstelle, wäre das Erstellen von Gruppen und Gilden. Zum Beispiel hätte eine TU Braunschweig-Gruppe dazu geführt, dass man seine Kommilitonen näher kennen lernt und dadurch auch mehr über Evoke spricht. Außerdem könnten so auch Ideen ausgetauscht werden.

3.1.2 Verbesserung der Informationsvermittlung
Die Informationsvermittlung war soweit auch schon sehr gut gestaltet. Es wurden viele Beispiele gebracht und die Missionseinführungen waren immer sehr umfassend gestaltet. Jedoch kann ich mir vorstellen, dass viele Mitspieler nicht unbedingt auf die vielen Links geklickt haben. Vielleicht wäre es hier besser, mehr Videos direkt in die Missionseinführung einzubinden.

Auch das Beantworten von kleinen Tests, die um die fünf Multible-Choice-Fragen umfassen und nach erfolgreichem Bestehen Bonus-Evoke-Powerpunkte vergeben, könnte ein weiterer Anreiz sein, um die Links anzuklicken.

3.1.3 Verbesserungen der Aufgaben
Die Aufgaben waren sehr gut gestaltet. Sie waren weder zu einfach, noch zu schwer. Anfangs gaben sie einen guten Einstieg in das Spiel. Der ACT-Teil der Missionen verlangte immer etwas Überwindung von den Mitspielern, hat dafür aber auch sehr viele Evoke-Powerpunkte eingebracht. Der IMAGINE-Teil hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, da man hierbei eine Menge Fantasie mit einbringen und eigene Ideen entwickeln und weiterdenken konnte.



4 Fazit
Insgesamt muss ich sagen, dass das Online-Planspiel Evoke mir sehr viel Spaß gemacht hat. Die Umsetzung war sehr gut und hat seine Ziele dahingehend erreicht, dass man sich Gedanken über die Probleme dieser Welt macht und einige Ideen für Lösungen entwickelt. Auch wirkten die Comics unterstützend, die schon eine Grundidee zur Lösung des wöchentlichen Problems lieferten.

Des Weiteren wurden auch Projekte vorgestellt, die schon Lösungen zu diesem Thema erarbeitet haben und umsetzen. In den ACT-Teilen der Mission wurde sogar aktiv dazu aufgerufen, einige dieser Projekte zu unterstützen.

Jedoch gibt es auch einige Möglichkeiten, wie man sowohl die Motivation verbessern, als auch die Informationsvermittlung besser gestalten könnte.

Alles in Allem hat das Spiel einen sehr guten Webauftritt und wirkt sehr modern. So gibt es eine mobile Version der Seite, so dass man auch mit dem Smartphone gut und einfach auf der Seite navigieren kann. Außerdem kann man sein Profil mit Twitter oder Facebook verbinden. Das Uploaden von Bildern funktioniert nicht nur vom eigenen PC, sondern auch mit Hilfe von FlickR und das Videoeinbinden geschieht über Youtube-URLs.

Somit kann ich abschließend sagen, dass Evoke sehr gut umgesetzt ist und mir sehr viel Freude bereitet hat.



5 Quellen
Folgende Quellen wurden für die Erstellung der Seminararbeit verwendet:

evoke1 http://www.urgentevoke.com (28.05.2011)
evoke2 http://www.urgentevoke.com/profile/ (28.05.2011)
evoke3 http://www.urgentevoke.com/page/mission-list (28.05.2011)